15.11.2017

 

Meerenge von Gibraltar - Tanger Med - Briech

 

Hello Afrika

 

Und jetzt ging es über die Meerenge von Gibraltar. "Das Boot"....einigen Rallyeleuten kam der Film mit Jürgen Prochnow gerade jetzt in den Sinn. Warum auch immer...

 

Im Hintergrund das britische Gibraltar, ein schönes Fotomotiv. Auch wir haben es genutzt.

Die Überfahrt verlief problemlos und die Fähre legte pünktlich im marokkanischen Hafen Tanger Med an. Das war übrigens meine 3 Fährüberfahrt über die Meerenge in den letzten 10 Jahren. An Bord mussten wir die Einreisekarten für Marokko ausfüllen und von einem marokkanischen Beamten abstempeln lassen.

 

Die Fähre legte im Hafen von Tanger Med an und die  Autos fuhren von Bord zur Einreise- und Zollabfertigung. Alles ging bisher recht zügig und wir freuten uns schon das alles so gut klappt. Aber dann ging es nicht mehr weiter. Uns sagte jemand, dass es wohl eine neue Regelung der marrokanischen Behörden geben soll: alle Fahrzeuge, welche in die West Sahara fahren, müssen zum "Scannen". Und wir müssen ja durch die "West Sahara" nun mal durchfahren, wenn wir nach Gambia wollen. Also sind wir erst mal kreuz und quer durchs gesamte Hafengebiet ans andere Ende gefahren um diesen "Scanner" zu suchen. Erstaunlicherweise lief ja unser GPS Tracker immer noch und lieferte die Daten auf unsere Website und so konnten unsere "Rallye Zaungäste" unsere abenteuerlichge Rumkurverei im Hafengebiet von Tanger Med live verfolgen. Vor und zurück und dann links und dann wieder zurück um dann doch wieder zum anderen Ende zu fahren. Und zwischendurch immer warten, warten, warten...

 

Endlich hatten wir den Scanner gefunden und stellten uns an vor einer riesiegen Lagerhalle. Wir fuhren in die Halle hinein und sollten unsere Fotoapparate mit rausnehmen. Wir verließen die Halle, die Tore wurden geschlossen und die KFZ wurden gescannt/ durchleuchtet. Nach was die da wohl suchen? Da bleibt viel Raum für Spekulation, an der wir uns nicht beteiligen wollten.

Nach dem scannen fuhren wir dann wieder zum anderen Ende des Hafengeländes. Der Omega verpasste mal wieder den Anschluss und dann gab es wieder Gemecker weil wir im Sorento nicht warteten....naja das übliche eben wieder. So langsam gewöhnten wir uns daran.

 

Wir fuhren zur letzten Kontrolle und dann hieß es wieder... warten. Stunden! Auch die "Orgs" waren ganz schön genervt. Auch sie waren überascht über die neue Vorgehensweise der marrokanischen Behören. Etliche Fahrzeuge waren beladen mit Spendengüter aller Art. Die "Orgs" meinten, das wäre viel zuviel. 25 Kilo an Spendenmaterial wäre genug, die Autos sind ja das eigentliche Charity Objekt und damit sollte es gut sein...meinten die "Orgs".

 

Nach längerem warten meinte jemand, dass alle KFZ bis zur letzten Limoflasche ausgeräumt werden müssen. Die Behörden wollten das. Oje, das wäre der Supergau für alle 36 Fahrzeuge. Viele Stunden ausräumen und wieder einräumen... Aber glücklicherweise war das dann doch nicht so. Wir hingen in den Autos rum und langweilten uns extrem. Parolen machten die Runde. Sobald man ein Motorengeräusch hörte, dachten wir es geht los, aber es passierte dann doch nichts. Aber dann , auf einmal, ging es los: Yalla, Yalla! Wie aus dem nichts hieß es: "Zur Zollabfertigung, alle los, los, los."

Gleich 4 Spuren wurden aufgemacht und ein Rallye Auto nach dem anderen wurde nur kurz kontrolliert und konnte passieren. Ob da wohl die "Orgs" ihre Beziehungen haben spielen lassen? Wer weiß...

Auf jeden Fall hatten wir es geschafft und waren endgültig in Marokko! Dann tauschten wir Geld. Gleich nach dem Hafengelände gibt es Wechselstuben und Geldautomaten. Pro Auto tauschten wir 300 Euro in Dirham. Der Kurs war etwa 1:10. Also für einen Euro bekam man 10 Dirham. Das Omega Team musste noch eine KFZ Versicherung bezahlen für die Durchfahrt  von Marokko. Die in Deutschland gekaufte Versicherung war genau einen Tag zu kurz. Die Besatzungen der  " NDH - Wüstenfüchse" Autos hatten eine 30 Tage Versicherung für Ausfuhrkennzeichen  bereits in Deutschlandgekauft. Wäre der Omega nur einen Tag später zugelassen worden, hätte es gereicht... Bei den anderen Autos passte es.

Also Versicherung gekauft und marokkanische Simkarten ebenfalls. Wir waren wieder online!

 

Jetzt ging es aber weiter. Wir wollten nach Briech, in eine Hotelanlage am Atlantik, um dort den Rest der Nacht zu verbringen. Diese Hotelanlage war im Rallye Roadbook verzeichnet und wir hatten demzufolge auch die Koordinaten. Das war eine gute Stunde Fahrt laut Navi. Mittlerweile war es auch schon 01:00 Uhr aber wir mussten bei der nächsten Tankstelle einen weiteren Stopp einlegen, der unersättliche Movano brauchte neuen Treibstoff. Unglaublich was der Opel an Diesel frisst. Wir überlegten kurzzeitig, an der Tankstelle in den Autos zu übernachten, aber die Idee war nicht sonderlich gut und die paar Kilometer würden wir schon noch schaffen. Also ging es nach dem tanken auf die marokkanische Autobahn. Der Movano wieder vorne weg. Jürgen hat dann die richtige Ausfahrt verpasst. Also wieder Zeit verloren. Der KIA fuhr jetzt als "Pathfinder" vorneweg. Ich war bei einer der vorherigen Rallyes schon mal dabei und kannte den Weg noch so halbwegs. Der Rest erledigte dann das Navi. Eine Verzögerung gab es dann noch bei der Autobahn Ausfahrt. Auch die Autobahnen in Marokko sind zum Teil mautpflichtig. Ein ähnliches System wie in Frankreich. Also bei Ausfahrt muss man bezahlen. Wir waren mit dem Kia und dem Movano schon lange durch und warteten wieder mal auf den Omega. Der kam und kam nicht. Per Funk fragten wir was los ist, keine Antwort. Später erfuhren wir, das Barbara von dem männlichen Kassierer in der Mauthütte wohl abgezockt werden sollte. Sie gab dem Kassierer die Mautkarte und der nahm sie auch. Dann sagte der Kassierer zu Barbara, das sie ihm ja gar nichts gegeben hätte und wollte wohl extra Geld von ihr das er die Schranke öffnet damit sie weiterfahren kann. Sandra war zu diesem Zeitpunkt bei Jürgen im Auto, so das Barbara alleine im Omega war. Ein nachfolgender Autofahrer kam dann Barbara zu Hilfe, wie sie uns später sagte, und klärte die Angelegenheit.  Einige Zeit später waren wir dann endlich da. So gegen 2 Uhr denke ich war das. In der Touristenanlage in Briech orderten wir 3 Zimmer für etwa 35 Euro pro Nase. Zu essen gab es nichts mehr, aber wir haben ja Unmengen von Dosenwürstchen dabei. Also den Gaskocher aus dem KIA geholt und Würstchen warm gemacht. Dazu ein,  zwei  " Serveza ".

 

Um 03:00 Uhr morgens war der "Rallyetag" zu Ende.

Nachtruhe.

Wenige Stunden später war aber die schon wieder vorbei...

 

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