16.11.2017
Briech - Marrakesch
Heute ließen wir es gemächlich angehen nach dem nächtlichen Stress wegen der Einreise nach Marokko und dem herumkurven im Hafen und all den anderen Sachen die mir nicht gefallen haben. Frühstück
um 10 Uhr...Wenn man zu dem Frühstück überhaupt Frühstück sagen konnte. Ein kleines Stück Butter und ein kleines Stück Marmelade. Dazu hartes Baguette und ein Kaffee. Das war es dann auch schon.
Aber so richtig Hunger hatten wir auch gar nicht. Neue Eindrücke ringsum. Ich hat mich mal bei den "Orgs" erkundigt wann die 3 Transporter kommen, die noch im Hafen von Tanger Med stehen. Ich
bekam keine wirklich befriedigende Antwort. "Man arbeitet dran", meinten sie. Also doch wohl eine schwierige Sache. Das Problem ist, dass diese
großen Transporter hier schon als LKW gelten und deshalb Frachtpapiere haben müssen. Aber die sind ja eigentlich nicht gewerblich unterwegs sondern privat, da braucht man das ja nicht. Die
marokkanischen Behörden sehen das wohl etwas anders. Mal sehen wie das weitergeht. Inzwischen half Andreas bei der Reparatur des Movano von Jürgen. Eine Scheinwerferbirne war ausgefallen. Und
auch die "Orgs" schraubten an ihrem "grünen Wunder", einem alten Mercedes Kleinbus.
Wir haben dann mal die Sachen gepackt und sind dann gegen 11 Uhr losgefahren in Richtung Süden, immer am Atlantik entlang. Marokkanische Simkarten hatten wir schon und so konnten wir uns den geplanten Zwischenstopp in Rabatt sparen, wo wir eigentlich die Simkarten kaufen wollten. Unterwegs hielten wir an und liefen zum Atlantikstrand. Dort machten wir Bilder von uns und einer unserer Wüstenfuchs Tour Planen. Das sind Planen mit unserem Logo aufgedruckt, die wir vor der Rallye anfertigen ließen und die immer mal mit uns zusammen auf unseren Fotos auftauchen.
Wir fuhren dann weiter und wenig später wagten wir uns von der Hauptstraße weg und mit allen 3 Autos in eine Stadt hinein. Das ging natürlich fast schief. Das nordafrikanische Durcheinander waren wir noch nicht gewohnt und so fuhren wir völlig falsch bis die Straßen zu Gassen wurden und es dann gar nicht mehr weiter ging. Die Besatzung des bisherigen Führungsfahrzeuges unsere kleinen Kolonne war von der Situation völlig überfordert. Andreas setzte sich mit dem KIA Sorento an die Spitze und lotste den Nordhäuser Wüstenfuchs Konvoi aus dem Schlamassel. Bald waren wir wieder auf der marorokanischen Autobahn und wir fuhren weiter in Richtung Marrakesch.
2 Stunden später fing es an. Während Andreas fuhr und ich so leicht vor mich hindöste ...war ich plötzlich hellwach. Die Hinterachse rumpelte...Allmählich fing es an...Vibrationen, rumpeln! Immer stärker, immer heftiger. Rechts ran fahren ging nicht. Wir waren auf der Autobahn, hier anzuhalten wäre viel zu gefährlich weil es keinen richtigen Pannenstreifen gibt. Also langsam weiter bis zum nächsten, etwa10 Kilometer entfernten, Rastplatz. Die letzten Kilometer haben den Reifen endgültig ruiniert. Auf dem Parkplatz angekommen haben wir sofort gesehen was die Ursache für das rumpeln war. Erleichtert haben wir die Situation aufgenommen. Erleichtert das es nur der Reifen war und kein Differenzial oder Radlager. Andreas hatte den richtigen "Riecher" gehabt. Er meinte, während der letzten Kilometer vor dem Parkplatz, das es der Reifen sein müsste. Und so war es dann auch. Der Draht war regelrecht aus dem Reifen herausgerissen. Ob es wohl daran lag das es ein Winterreifen war mit dem wir in der heißen Sonne Marokkos unterwegs waren?
Das Ersatzrad wollten wir montieren. Leider hatten wir kein Radkreuz dabei, nur eine passende Nuss und entsprechende Hebel, aber nur sehr kurze. Uns halfen das Team: " Westafrikanische Pistenwiesel" aus Sachsen. Die hatten zwar auch kein Radkreuz dabei, aber packten sofort mit an. Man hilft sich eben unterwegs gegenseitig. Da gibt es kein Konkurenzdenken, sondern wenn ein anderes Team Hilfe braucht, wird eben geholfen. Wir machen das ja auch so. Dank der Hilfe der Sachsen ging es nach 90 Minuten weiter Richtung Marrakesch. Wir überlegten kurzzeitig, nach Casablanca zu fahren. Allerdings riet ich dann doch davon ab. Erstens war ich vor 2 Jahren schon in Casablanca und durfte den chaotischen Verkehr dort kennenlernen und zweitens erinnerte ich mich an unser Erlebnis von heute, wo wir mit unseren Fahrzeugen in einen kleiner Stadt schon Schwierigkeiten hatten da durchzukommen. Also fuhren wir an Casablanca vorbei. Wenigstens hörten wir im KIA Autoradio vom USB Stick: Casablanca... von der Berliner Band "City".
Unser mobiles Internet funktionierte wunderbar und so buchten wir über Booking com drei Hotelzimmer in Marrakesch. Das Roadbook schlug für Marrakesch eine Übernachtung auf einem Zeltplatz vor. Wir hatten aber jetzt noch keine Lust auf Camping und wir wählten per Internet Buchung ein gutes, preiswertes 4 Sterne Hotel. Währenddessen passierten wir den östlichen Rand von Casablanca und fuhren die Autobahn nach Marrakesch weiter.
Marrakesch empfing uns mit chaotischen Verkehr. Aus drei Spuren machen die Marokkaner fünf. Zuviele Autos und zuwenig Straße. Aber wir kamen ohne Probleme dank dem hervorragenden KIA Navi bis zum Hotel. Das einchecken ging ebenfalls sehr schnell, es gab keine Probleme. Wir hatten zwar Hunger, aber um zu speisen hätten wir eines der umliegenden Restaurants aufsuchen müssen. Es war aber schon spät und so blieb es dann bei Würstchen aus der Dose und leckeres Fladenbrot welches wir unterwegs gekauft hatten.
Wir besprachen zusammen den morgigen Tagesablauf. Barbara und Sandra vom Omega Team und der Movano Fahrer Jürgen wollen am nächsten Tag nach dem Frühstück mit einem Taxi in die Innenstadt fahren, um sich Marrakesch anzusehen, Andreas und ich wollen uns erstmal morgen eine Tankstelle suchen um unseren KIA zu reinigen und ein paar Service Arbeiten am Fahrzeug zu machen. Dann wollen wir nach Erledigung der Service Arbeiten ebenfalls in die Innenstadt zum "Platz der Gehängten", zum gemeinsamen Abendbrot mit den anderen Team Mitgliedern und weiteren Rallye Teilnehmer am Essenstand Nr. "22".
Wir tranken dann im Zimmer noch ein paar spanische Bier, die wir aus der Kühlbox aus unserem Auto aufs Zimmer mit hochbrachten. Im Hotel selber gab es keinen Alkohol zu kaufen.
Gegen 23 Uhr war dann Feierabend und Nachtruhe war angesagt.