23.11.2017
Die Sahara - Tag 1
Der erste Morgen in der Sahara Wüste. Der Himmel ist sehr bedeckt. Überhaupt kein schönes Wetter, dunkel und nebelig und grau... Das drückte auch gleich die Stimmung. Auch die "Orgs"meinen das sie selten so ein diesiges Wetter in der Sahara erlebt haben. Aber allmählich klarte es auf und es wurde dann doch recht sonnig und warm. Etliche Rallyepiloten zogen ihre Wüstenkluft an, also Kaftane, Palitücher oder andere recht merkwürdige Gewänder. An dem Platz wo wir übernachteten stand ein alter schrottiger Mercedes LKW aus den 1960er Jahren. Gebrauchen konnten wir davon jedoch nichts.
Erneutes Briefing bei den "Orgs". Es gab Tipps für das fahren in der Wüste. Luftdruck runter auf 0,5 bar! Ruhe bewahren bei Problemen. Wenn sich einer eingesandet hat, dann nicht mit einem anderen KFZ raus ziehen, der gräbt sich sofort selber ein. Die befahrbare Sandschicht beträgt nur wenige Millimeter. Dann kommt schon lockerer Sand. Nach dem durchbrechen der Räder durch die feste Sandschicht frißt sich das Rad wie eine Flex durch Aluminium. Deswegen lieber Seile nehmen zum rausziehen der Autos mittels Frauen und Männer Power. Die "Orgs" hatten Bergsteigerseile dabei, welche sich als sehr effektiv zum bergen der eingesandeten Fahrzeuge erwiesen.
Vor Abfahrt wurde noch der Müll eingesammelt und anschliessend verbrannt. Das ist zwar auch nicht ideal, aber immer noch besser als den Müll einfach rumliegen zu lassen oder zu vergraben. Klamotten, welche nicht mehr benötigt werden wurden einfach an Ort und Stelle liegengelassen. Die holt sich schon irgendeiner...
Und dann ging es weiter durch die Wüste...und immer wieder gruben sich Autos ein... Den Omega erwischte es nicht mehr, dafür den Movano von Jürgen. Stecken geblieben und eingesandet. Irgendwer versperrte ihm den Weg und er musste vom Gas und er sandete sich ein, sagte Jürgen dann später.
Wir fuhren immer ein paar Kilometer und wir warteten dann auf diejenigen, welche wieder flott gemacht werden mussten. So ging das eine ganze Weile und dann merkten wir das der Untergrund steiniger wurde. Da standen dann auch schon 2 Fahrzeuge und hatten sich den Tank aufgerissen! 2 Spritlinien waren zu sehen!
Und da war aber noch eine Spur, wie eine Linie. Eine Diesel - Sprit - Spur!
Dieser Spur sind wir im KIA einfach hinterher gefahren. Wir wollten wissen wer da seinen Diesel verliert. Die Spur endete nach 3 Kilometer an einem Auto. Es war......unser Opel Omega!
Da nun doch mehrere Autos Schäden hatten, sagten die "Orgs" das in ca. 2 Kilometer an einer großen Düne Nachtlager bezogen wird und dann können die Autos repariert werden.
Angekommen auf dem Biwakplatz wurden gleich die Fahrzeuge gecheckt. Beim Omega war die Diesel Rücklaufleitung zerrissen. Da fehlten etliche Zentimeter. Um an den Unterboden besser ran zukommen wurden die Ersatzräder geholt, die Fahrzeuge auf einer Seite angehoben und unter den Rädern die Ersatzräder gelegt. So hatte man dann genug Sicht und Bewegungsfreiheit für die Reparaturarbeiten. Die Leitung vom Omega war relativ schnell geflickt. Ein herzliches Dankeschön an unsere Reparatur Helfer und dann wurde das Zelt aufgebaut.
Wir hatten ja so ein riesiges Luftzelt dabei. Also ein Zelt wo man kein Gestänge braucht. Es ist ein ein Luftsack eingebaut der mittels Handpumpe oder Kompressor aufgepumpt werden muss und dann steht das Ding. Irgendwie meinte Andreas das nicht genug Luft in dem Luftsack war und er griff noch mal zur Pumpe. Peng.....und der Luftsack war geplatzt. Kein Zelt mehr...wo sollten wir nun übernachten? Andreas hatte dann, glaube ich jedenfalls, die Idee mit dem Langlaufskiern. Ich hatte von meinem Vater in Themar ein paar alte Langlaufskier geordert die wir am Opel Omega auf dem Dach befestigten. Es war als Gaudi gedacht, mehr nicht. Barbara wollte das zuerst überhaupt nicht, verstand den Spaß nicht. Aber ...sie gewöhnte sich daran mit Langlaufskier durch die Sahara zu fahren.
Andreas baute nun die Skier vom Omega ab und konstruierte aus ihnen so eine Art Mittelmast für das Zelt. Es hat funktioniert und so haben die Langlaufskier aus Themar eine bedeutende Rolle für unser nächtliches Wohlbefinden gespielt.
Wir haben uns dann noch mal bei den anderen Teams erkundigt ob alle Fahrzeuge repariert werden konnten. Alle Teammitglieder der "Nordhäuser Wüstenfüchse 2.0" haben heute Fahrkilometer in der Wüste absolviert. Das Frauen Team Sandra & Barbara hat sich gut geschlagen und auch Jürgen kam trotz einer Einsandung mit der Wüste prima zurecht. Und für Andreas und für mich im Allrad KIA....ja was soll man da sagen. Spaß pur... Ja, alles soweit positiv und morgen früh geht’s dann weiter. Im übrigen hatten wir heute mal unsere "Gopros" im Einsatz. Eine Kamera war direkt am Unterfahrschutz montiert und lieferte klasse Videos vom Fahrzeug mit einer Sicht die man sonst nicht hat. Eine Kamera war auf dem Dach nach vorne und eine andere Kamera auf dem Dach nach hinten positioniert.
Tolle Aufnahmen sind dabei herausgekommen. Ich machte dann noch einen Ausflug auf eine Düne um von oben ein paar Bilder auf das Wüstencamp zu machen. Dort traf ich auch die "Wüstenwiesel" die ebenfalls bei einer Büchse Bier die Aussicht von der Düne genossen. Nebenbei entstand ein Foto wo einer der "Wiesel" ein Bier trinkt und neben im einer unserer "Mauri Securitis" mit einer AK47 steht. Er stand oben auf der Düne als Wachtposten.
Krasses Foto.
Das war der zweite Wüstentag. Trotz dem kleinen Mißgeschick mit der kaputten Diesel Rücklaufleitung haben sich die Frauen im Opel Omega hervorragend in der Wüste geschlagen. Ganz toll wie sie das gemacht haben. Und Jürgen hat es auch Spaß gemacht in der Wüste mit dem Movano Gas zu geben. Also rundum ein gelungener Tag.